Informationen zur medizinischen Versorgung in Aserbaidschan 2022

Allgemeines zur Gesundheitsversorgung

Die Gesundheitsversorgung in Aserbaidschan wird von öffentlichen und privaten Gesundheitseinrichtungen erbracht und durch das Ministerium für Gesundheitswesen geregelt. Die staatliche Agentur ist dem Ministerkabinett der Republik Aserbaidschan unterstellt und wurde am 27. Dezember 2007 gegründet. Die Behörde ist für die gesetzliche Krankenversicherung zuständig und koordiniert die Einnahmen zur Finanzierung der medizinischen Leistungen im Rahmen des Leistungspakets und tritt als Einkäufer dieser Leistungen auf. Die stufenweise Einführung der obligatorischen Krankenversicherung (MHI) wurde am 1. Januar 2020 umgesetzt. Seit dem 1. April 2021 gilt die Krankenversicherungspflicht landesweit.

Ein Leistungspaket ist eine Reihe von Gesundheitsleistungen, die einer versicherten Person entsprechend der Art, dem Umfang und den Bedingungen der Erbringung von Gesundheitsleistungen zur Verfügung gestellt und aus dem Fonds der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden.

Das Leistungspaket umfasst im Rahmen des MHI-Pilotprojekts die folgenden medizinischen Leistungen:

• Erste Hilfe und medizinische Notfallversorgung

• Primäre Gesundheitsversorgung;

• Ambulante Leistungen

• Stationäre Leistungen

• Instrumentelle Diagnostik und Laborleistungen

• Physiotherapie

• Operationen (lebensrettende und teure medizinische Leistungen). Die vollständige Liste der medizinischen Leistungen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckt werden, finden Sie hier https://its.gov.az/ (verfügbar in den Sprachen Aserbaidschanisch, Englisch und Russisch). Nicht im Leistungspaket enthalten sind medizinische Leistungen, die im Rahmen staatlicher Programme erbracht werden, sowie kosmetische Eingriffe, plastische Operationen, zahnärztliche Leistungen, Organtransplantationen, künstliche Befruchtung und andere medizinische Leistungen. Die medizinischen Leistungen, die nicht im Leistungspaket enthalten sind, müssen zu Lasten des Leistungsempfängers bezahlt werden.

Medizinische Einrichtungen

Die öffentlichen Krankenhäuser in Aserbaidschan werden staatlich geführt und bieten eine kostenlose medizinische Versorgung für aserbaidschanische Bürger/ -innen an. Zu den öffentlichen Einrichtungen gehören Polikliniken, die ambulante Leistungen anbieten, sowie Krankenhäuser, Ambulanzen und Spezialkliniken, die sowohl ambulante als auch stationäre Leistungen anbieten. Der private Gesundheitssektor wurde in den letzten Jahren ausgebaut und verfügt über hohe Pflegestandards, moderne Ausrüstungen und gut ausgebildetes Personal.

Zugang zu medizinischen Einrichtungen

Für die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckt werden, ist die Vorlage eines Personalausweises an der Rezeption der Gesundheitseinrichtung erforderlich. Mit Ausnahme von Notfällen und dringenden medizinischen Behandlungen sollte der Versicherte bei Gesundheitsproblemen zunächst einen/ eine Hausarzt/ Hausärztin aufsuchen. Der/ die Hausarzt/ Hausärztin ist ein/ eine Facharzt/ -ärztin, der sich auf die Diagnose, Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten bei Erwachsenen und Kindern spezialisiert hat. Der/ die Hausarzt/ -ärztin kann eine Behandlung durchführen oder Patienten auf der Grundlage einer ärztlichen Verordnung zu einer instrumentellen oder labortechnischen Untersuchung schicken und ihn gegebenenfalls an einen/ eine Facharzt/ -ärztin zur Behandlung überweisen.

Medikamente und Kosten

Die Kosten für staatlich registrierte Medikamente sind durch den so genannten Tarif-Rat der Republik Aserbaidschan vorgegeben. Einige vordefinierte (vom Gesundheitsministerium der Republik Aserbaidschan) Medikamente sollten von Gesundheitseinrichtungen kostenlos / nur in öffentlichen Krankenhäusern/Kliniken zur Verfügung gestellt werden. Liste der Arzneimittel, die auf der Grundlage der Rezepte für kostenlose Arzneimittel bereitgestellt werden: http://sehiyye.gov.az/imtiyazli-derman-preparatlar.html

Allgemeine Informationen zu COVID-19

Informationen zum Coronavirus erhalten Sie unter der Telefonnummer 1542. Die Hotline ist 24 Stunden am Tag, an 7 Tagen der Woche erreichbar. Bei Symptomen wie Atemwegsbeschwerden, Fieber, Schwäche, Husten, Übelkeit, Kurzatmigkeit) sollte der Patient/ die Patientin die Notrufnummern 103 (innerhalb von Baku) oder 113 (außerhalb von Baku) anrufen und sich einer medizinischen Untersuchung unterziehen. Zur Information der Öffentlichkeit und zur Verhinderung von Falschmeldungen stehen die Hotline-Nummern der operativen Zentrale zur Verfügung: +994 12 492 41 61, +994 12 492 75 54, +994 12 505 03 30, + 994 12 505 13 33. Es wurde eine spezielle Webseite unter https://koronavirusinfo.az/az eingerichtet, auf der die aktuellsten Informationen zu COVID-19 sowie Hinweise für Bürger/ -innen und Gesundheitspersonal zu finden sind. Die Zahlung wurde im Zusammenhang mit der Einführung eines speziellen Quarantäneregimes während der Pandemie des Coronavirus (COVID-19) in der Republik Aserbaidschan eingerichtet. In Abstimmung mit internationalen Erfahrungen wurden im Land spezielle staatliche Gesundheitseinrichtungen für die Labordiagnostik von Coronavirus-Infektionen ausgewählt. Die Labore in den speziell ausgewiesenen medizinischen Einrichtungen erfüllen alle von der WHO festgelegten Standards für biologische Sicherheit sowie weitere Qualitätsstandards. Zur Eindämmung des Coronavirus-Risikos in Aserbaidschan und zur schnellen Umsetzung von Präventiv- und Dringlichkeitsmaßnahmen wurde unter dem Ministerkabinett eine operative Task Force gegründet, die aus leitenden Beamten/ -innen der entsprechenden staatlichen Organe und Agenturen besteht. (Quelle: https://its.gov.az/; https://koronavirusinfo.az/az)

Gemäß der «Impfstrategie gegen COVID-19 in der Republik Aserbaidschan für die Jahre 2021 und 2022», die auf dem Erlass des Ministerkabinetts vom 16. Januar 2021 beruht, begann die Impfung am 18. Januar 2021. Geimpft werden Personen im Alter von 18 Jahren und darüber.

Für die Impfung werden Sinovac-, Sputnik V- und Pfizer-Impfstoffe verwendet. Impfbescheinigungen werden für Personen ausgestellt, die mit beiden Dosen gegen COVID-19 geimpft worden sind. Um sich impfen zu lassen, muss man online einen Termin für die Coronavirus-Impfung über den elektronischen Dienst «COVID-19 vaccine appointment» vereinbaren. Die Person besucht die ausgewählte Gesundheitseinrichtung zum vereinbarten Datum und zur vereinbarten Uhrzeit und erhält die erste Dosis des Impfstoffs. Eine erneute Anmeldung für die zweite Dosis des Impfstoffs 28 Tage nach der ersten Dosis ist nicht erforderlich. Bei der ersten Anmeldung wird online ein Termin für die zweite Dosis zum richtigen Zeitpunkt und am gleichen Ort vereinbart. Hier finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zu Impfungen. Quelle: https://its.gov.az/; https://koronavirusinfo.az/az

Zugang für Rückkehrende

Voraussetzungen: Gemäß dem Gesetz der Republik Aserbaidschan vom 26. Juni 1997, Nr. 360-IQ über die öffentliche Gesundheitsfürsorge (oder Gesetzbuch über den Schutz der öffentlichen Gesundheit) sind die medizinischen Leistungen in den staatlichen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kostenlos. Wenn ein/ -e Staatsangehöriger/ -e im Besitz eines gültigen Ausweises ist, gibt es keine Einschränkung für die Behandlung in staatlichen Gesundheitseinrichtungen.

Die gesetzliche Krankenversicherung gilt nicht für:

• Zeitsoldaten

• verhaftete Personen

• Personen, die eine lebenslange Freiheitsstrafe verbüßen

• Ausländer/ -innen oder Staatenlose, die sich vorübergehend im Land aufhalten

• Personen, die sich gemäß dem Migrationsgesetz der Republik Aserbaidschan vorübergehend oder dauerhaft im Land aufhalten (Ausnahmen sind ein anerkannter Flüchtlingsstatus in Aserbaidschan sowie Personen, die unter dem Schutz des UNHCR stehen)

Registrierung: Das Anmeldeverfahren für die MHI läuft wie folgt ab:

• Der Versicherte wendet sich an die nächstgelegene staatliche medizinische Einrichtung (Poliklinik / Family Health Center / Landarztpraxis), die die medizinische Grundversorgung in seinem Wohngebiet anbietet;

• Es wird ein Antragsformular für die Wahl eines Hausarztes ausgefüllt;

• Zusammen mit dem Antragsformular muss der Versicherte einen Personalausweis und ein Dokument über die Anmeldung an der Wohnadresse vorlegen;

• Wählt der Versicherte keinen/ keine Hausarzt/ -ärztin, wird er auf der Grundlage der «Regeln für die Aufnahme des Versicherten in die staatliche medizinische Einrichtung für medizinische Grundversorgung» einem/ einer Hausarzt/ -ärztin zugewiesen.

Erforderliche Dokumente:

• gültiges Passdokument

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